Der Kampf um existenzsichernde Löhne in Bangalore – Praktikum bei Munnade II

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Forschung International Studium

Larissa Aldehoff studiert Internationale Studien und Friedens- und Konfliktforschung und hat ein Praktikum bei der indischen Partnerorganisation Munnade in Indien gemacht. In Bangalore im Bundesstaat Karnataka, dem Silicon Valley Indiens, lernte sie einiges von den mutigen Frauen aus der Textilindustrie – und ihre niedrigen Löhne

Neben meinem Praktikum bei Munnade, bin ich auch Praktikantin von Cividep, der „Civil Initiative for Development and Peace“. Diese NGO arbeitet für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und -gesetze. Deswegen hat sie Munnade bei der Gründung und einige Jahre auch bei der Finanzierung unterstützt. Noch immer besteht eine sehr intensive Kooperation der beiden Organisationen.

Zusätzlich zum Kleidungssektor arbeitet Cividep auch im Elektroniksektor, der vor allem rund um Chennai niedergelassen ist, im Nachbarstaat Tamil Nadu. Dell und Samsung, ebenso wie einige ihrer Zulieferer produzieren hier. Auch Nokia hat sieben Jahre lang Handys herstellen lassen, wanderte dann nach Vietnam ab. Dadurch haben nicht nur tausende Arbeiterinnen und Arbeiter von Nokia ihre Arbeitsplätze verloren, sondern auch viele von den Zulieferern, die Nokia teilweise folgen und ebenfalls ihre Produktion verlagern.

Darüber hinaus hat Cividep auch Projekte im Tee- und Kaffeesektor. Außerdem startete Cividep ein Projekt für Heimarbeiterinnen in der Schuhproduktion in Tamil Nadu. Diese sind extrem unterbezahlt und leiden auch unter sozialen Auswirkungen ihres Status als Unberührbare, der untersten Stufe im indischen Kastensystem. Dieses und die damit verbundene Diskriminierung der unteren Kasten ist zwar gesetzlich verboten, spielt aber im Alltag leider immer noch eine große Rolle.

Ein wichtiges Thema für Cividep ist auch die soziale Verantwortung von Unternehmen und die Vernetzung entsprechender Akteure.

Ich arbeite vor allem an einer Studie zu „living wages“, lebenssichernden Löhnen, die Cividep momentan erhebt. Dabei wollen wir die Löhne im Elektronik- und im Kleidungssektor vergleichen. Diese sind nämlich durchaus unterschiedlich und wir möchten mit der Studie herausfinden, wie die Arbeiterinnen und Arbeit damit jeweils ihr Leben bestreiten können, woran es besonders mangelt und welche Löhne sie eigentlich benötigen, um ein menschenwürdiges Leben führen und ihre Grundbedürfnisse abdecken zu können.

Im ersten Teil hat Larissa von ihrer Arbeit bei Munnade erzählt.

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